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Bundespflichtjahr- Ja oder Nein?

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Diskussion an der ARS

 

In der Bibliothek Tag- und Nachteule fand am Dienstag, den 18. März, von 9:50 - 11:20 Uhr, eine Diskussionsveranstaltung zum Thema "Wehrpflicht/Bundespflichtjahr ja/nein, statt.

 

Herr Schäbler, der bei der Bundeswehr beschäftigt ist, übernahm die Argumentation der Pro-Seite. Herr Bauz, ein Dipl. Päd., der freiberuflich als Organisationsberater, Mediator und Coach arbeitet, stand auf der Contra-Seite.

Alle 60 Plätze der Bibliothek Tag- und Nachteule waren besetzt. Moderiert wurde die Veranstaltung von Lutz Hermann.

Als Einstiegsfrage wurden beide Vertreter gefragt, ob sie nach der Schulzeit eine Bundeswehrzeit oder einen Zivildienst abgeleistet hätten. Beide antworteten, dass sie eine Zeit als Sanitäter in einer Klinik abgeleistet hätten.

Danach trennten sich jedoch die Lebenswege. Herr Schäbler entschied sich nach eigenen Worten, durch eine Bundeswehrlaufbahn seinem Land etwas zurückzugeben. Herr Bauz studierte Friedens- und Konfliktforschung in Marburg.

In der anschließenden Diskussion wurde viel über den von Russland provozierten Ukraine-Krieg gesprochen. Deutlich wurde, dass viele Menschen durch diesen Krieg wieder an Abschreckung zur Friedenswahrung glauben. Herr Bauz argumentierte, dass Geld sinnvoller genutzt werden sollte als zur Aufrüstung. Zumindest müsse der Verhandlungsweg weiter beschritten werden. Aber auch er sprach sich nicht für eine einseitige totale Abrüstung aus.

Die für die Schülerinnen und Schüler besonders wegen ihrer unmittelbaren Betroffenheit wichtige Diskussion um die „Wehrpflicht“ war schwierig zu führen, da es durch die neue Regierung, die noch nicht im Amt ist, zur Zeit keinen neuen Sachstand gibt.

Herr Schäbler verwies auf angedachte Modelle der Ampel-Regierung. Demnach sollte ein bestimmter Prozentsatz der 18-jährigen, männlichen Jugendlichen zur Befragung angeschrieben werden, um ca. 10% davon einzuziehen. Er machte auch deutlich, dass in Deutschland niemand zum Dienst an der Waffe gezwungen werden könnte. Allerdings sei die Bereitschaft in der Bevölkerung nicht hoch, den Wehrdienst anzutreten oder das Land im Zweifelsfall mit Waffengewalt zu verteidigen.  Gleichzeitig sprächen sich mehr als 60 % für eine Wehrpflicht aus.

Eine allgemeine einjährige Dienstpflicht für Männer und Frauen brachte Lutz Hermann ins Gespräch. Dieser könnte auf viele Arten helfen, die Identifikation mit der Gesellschaft zu erhöhen. Allerdings fehlt dann auch ein ganzer Jahrgang auf dem Arbeitsmarkt.

Die Zuhörer waren sichtlich interessiert und nahmen Anteil an der Diskussion. Ein Schüler stellte die Frage, wie es denn sein könne, über eine Wehrpflicht von Politikerseite zu verhandeln. Über die Köpfe derer hinweg, die es anginge, die aber aufgrund ihres Alters nicht hätten wählen dürfen.

 Bundeswehr